Los gehts - Die Ongelsgrob ein Siegerländer Geniestreich

Die Ongelsgrob
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Los gehts

Geschichten
Die Arbeit beginnt
Mit diesen tüchtigen Kräften konnte man nun auch zu teufen beginnen. Für diese Arbeit warb die Direktion den Bergmann F. in B. an. Er sollte zunächst den Schacht allein senken und dann am nächsten Tage zehn Kroaten als Hilfsarbeiter mitbringen; zehn weitere Bergleute wollte die Direktion selbst besorgen.
An einem Mittwochmorgen um 10 Uhr erschien F. pünktlich nach Verabredung in Buchen mit Nivellierachsen, Hacke, Schaufel und Meßlatte. Der Obersteiger solte um diese Zeit auch da sein. Natürlich kam niemand. Als um 12 Uhr der Vorsteher "L. Hennes", mit einigen Leuten "zufällig" des Weges kam und F. fragte, auf wen er warte, meinte dieser treuherzig, er wolle hier senken. Erst durch das Gekicher der Dorfbewohner kam er langsam hinter den Sachverhalt. Voll Wut lud er seine vielen Geräte auf die eiserne Schubkarre und fuhr nach B. zurück. Der "direktion" schwur er blutige Rache und suchte wochenlang an ihnen, konnte Sie aber zum Glück nicht finden. Um diese Zeit wurde die Grube Floßberg in eiserfeld stillgelegt. Diese günstige Gelegenheit ließ sich die Direktion nicht entgehen. Sofort fuhr Hollekuse Willem hin, kaufte sämtliche hohlen Löcher für einen Appel und Ei und schob sie in der Ongelgrube ein, was natürlich eine gewaltige Ersparnis bedeutete. Der Generaldirektor "Sch. Hein" meinte, wenn man noch so ein ganz langes Loch bekommen und dies nachschieben könnte, so käme man nach Berechnungen des tüchtigsten Marktscheiders in Amerika raus und könnte für 150 Mark die Leute in Buchen das Loch runterwerfen und so schnell und einfach befördern. Leider fanden sich keine geeigneten Löcher mehr; denn sie waren alle voll Wasser.
Die Wittener Walzenmühle errichtete in Geisweid eine Filiale. Ihre Reisenden waren die Gewerken T. und U. Besonders der erstere erwarb sich große Verdienste um die Grube, vor allem durch den Verkauf von Möbelsamen an Brautpaare. Dieser wurde auf der 100-meter-Sohle gewonnen. 500 Gramm kosteten an die Gewerke 0,73 Mark, sonst 4,86 Mark. Sie genügten für eine ganze Wohnungseinrichtung. Die Gewinnung war äußerst einfach. Der Samen wurde bei warmem Wetter in den Garten hinter das Haus gesät. Zuerst ging das kleine Möbel auf, nämlich Nachtkonsole und Pott, dann die Bettstellen und zuletzt die großen Möbel. Wenn alles ausgemacht war, wurde es abgerissen und in der Wohnung aufgestellt.
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